Menschen und alle anderen Säugetiere wissen es intuitiv, die Wissenschaft beweist es: Berührung ist lebenswichtig, oft sogar überlebenswichtig.
Der neue Dokumentarfilm auf MDR Wissen geht der Frage nach, was Berührung für Wohlbefinden, Gesundheit und Gedeihen bedeutet und zeigt spannende Forschungsprojekte verschiedener Universitäten
Effekte von Massage auf die Hirnaktivität
Im Haptik-Labor von Martin Grunwald an der Universität Leipzig wird mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) gezeigt, wie sich die Hirnaktivität durch eine Rückenmassage verändert. Was die Probandin fühlt, zeichnet das EEG in Kurven auf. Leichte bis mittelstarke Berührungsreize in einem angemessenen Kontext lassen die Hirnaktivität langsamer werden. Das zeigt sich auch in positiven physiologischen Reaktionen: die Herzfrequenz wird langsamer, die Muskulatur entspannter, das Stresshormon Cortisol sinkt. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt und stabilisiert. So hält uns Berührung gesund und schützt das vegetative Nervensystem.
C-taktile Nervenfasern: der Streichelsinn
Ilona Croy an der Universität in Dresden erforscht die Effekte der positiven zwischenmenschlichen Berührung. Tatsächlich gibt es einen Sinn, der nur Streicheln wahrnimmt und durch die sogenannten C-taktilen Nervenfasern vermittelt wird. Die Rezeptoren dieser Nervenfasern können keine Formen ertasten und befinden sich ausschliesslich an den behaarten Hautstellen, nicht aber an den Handflächen oder Fusssohlen. Im Gehirnscan zeigt es sich, welche Areale hier mit der Aktivierung dieser Fasern verknüpft sind und welche Reize dazu optimal sind. Am besten reagieren sie auf eine Temperatur von 32 Grad, also der Temperatur der Körperoberfläche und einer Geschwindigkeit der Streichbewegung von 1 – 10 cm pro Sekunde. Sie stimulieren dabei die neuronalen Wohlfühlzentren und vermitteln uns so Geborgenheit und Sicherheit.
Atmung, Berührung und Frühgeborene
Wenn ein Baby zu früh auf die Welt kommt, ist das Atmenzentrum noch nicht voll entwickelt. Es kann vorkommen, dass es mehrmals pro Stunde aufhört, zu atmen. Wenn dann das Kind von der Krankenschwester sanft berührt und gestreichelt wird, setzt die Atmung wieder ein. Ulrich Thome aus der Neonatologie-Abteilung in Leipzig zeigt, wie die Frühchen durch sanftes Streicheln zum Atmen angeregt werden. Hier ist die Berührung überlebenswichtig.
Was heisst das für die Esalen Massage?
Das Tempo eines Long Strokes ist optimal 1 – 10 cm pro Sekunde.
Berührung im sicheren Rahmen unterstützt die Atmung.
Wärme ist wichtig, um sich wohl zu fühlen.
Stresshormone werden unter Massage gesenkt.
Massage unterstützt das Immunsystem.
Neu im Netzwerk: Gaile Lüthy
Gaile ist Esalen Massage Practitioner, Fuss -Reflexzonen Therapeutin und bodyART® Instruktorin in Zürich. Willkommen, Gaile!
Gailes Webseite: https://www.life-art-touch.com/
Aktuelle Termine
17./18.8.2019: Esalen Massage Einführungskurs in Kiental mit Ingrid May
13. - 17.9.2019: Esalen Massage, Deep Bodywork und Subtile Energie in Kiental mit Perry Holloman. Eine Weiterbildung für MasseurInnen.