Nackenschmerzen und Frühlingskurs

Ein Erfahrungsbericht von Ingrid May, Physiotherapeutin und Esalen Massage Lehrerin

Ingrid May, Esalen Massage Unterricht am Kientalerhof.

Ingrid May, Esalen Massage Unterricht am Kientalerhof.

Akute und chronische Nackenschmerzen

Akute Nackenschmerzen sind weit verbreitet und normalerweise kein Grund zur Sorge. Oft sind Muskelverspannungen der Auslöser, zum Beispiel nach langer Computerarbeit, wenn man Zugluft ausgesetzt war oder im Schlaf ungünstig gelegen hat. Häufig ist aber keine eindeutige Ursache erkennbar. Akute oder auch chronische Nackenschmerzen können oft mit guter Körperarbeit/Massagen schon nach wenigen Behandlungen besser werden.

Wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten, spricht man von chronischen Nackenschmerzen. Die Ursache dabei kann von verschiedenen Faktoren ausgehen, die wir verstehen sollten, oder oft auch psychische/emotionale Belastungen und Stress als Hintergrund haben.

Akute wie auch chronische Nackenschmerzen können oft mit guter/gezielter Körperarbeit/Massagen schon nach wenigen Behandlungen besser werden.

Verschiedene Symptome

Axiale Schmerzen treten vor allem im Bereich der Halswirbelsäule auf; manchmal können sie auch bis zu den Schultern oder zum mittleren Rücken ausstrahlen.

Radikuläre Schmerzen strahlen entlang von Nervenbahnen aus, zum Beispiel in den Hinterkopf oder bis in einen Arm. Diese Schmerzen werden meist durch gereizte Nerven ausgelöst – zum Beispiel, weil eine veränderte Bandscheibe der Halswirbelsäule auf einen Nerv drückt. Das kann dann auch die Reflexe und die Muskelkraft im Arm beeinträchtigen oder zu Kribbeln führen.

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Wann zur ärztlichen Abklärung?

Nur sehr selten weisen Nackenschmerzen auf eine ernsthafte Erkrankung oder einen Notfall hin.

Es gibt allerdings einige Situation bei der eine ärztliche Beratung wichtig ist:

  • Kopfschmerzen mit gleichzeitiger Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder Lichtempfindlichkeit

  • Gleichbleibend starke Schmerzen in Ruhe wie bei Bewegung

  • Nervenstörungen und Lähmungserscheinungen wie zum Beispiel Ameisenlaufen oder Probleme, den Arm oder die Finger zu bewegen

Auch andauerndes Kribbeln, häufig eingeschlafene Hände oder Beine, Schwäche in den Beinen und Probleme mit der Balance beim Gehen sind Beschwerden, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Ursachen von Nackenschmerzen

Wie schon oben erwähnt können Nackenschmerzen viele verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören:

Eine schwache Halsmuskulatur und Überlastung:

Zum Beispiel kann langes Sitzen am Schreibtisch – oft in ungünstiger Haltung und mit dauernd leicht angespannten Muskeln – zu Schmerzen und Steifheit im Nacken- oder Schulterbereich führen, manchmal auch zu Kopfschmerzen. Selbst Brustschwimmen mit erhobenem Kopf (Nacken nach hinten neigen) kann Muskelprobleme auslösen.

Verschleiß der Halswirbelsäule:

Im Laufe des Lebens treten an der Wirbelsäule verschiedene, ganz normale Verschleißerscheinungen auf: Die Bandscheiben werden dünner oder es kann eine Abnützung der einzelnen Wirbelgelenke geschehen und durch diese Veränderungen kann die Beweglichkeit der Halswirbelsäule abnehmen aber auch Ursache für Schmerzen sein.

Schleudertrauma:

Diese Verletzung kann bei Auffahrunfällen im Auto entstehen. Durch einen heftigen Aufprall wird der Kopf rasch vor und zurück geschleudert. Die Folge sind meist kleine Verletzungen im Muskel- und Bindegewebe, schmerzhafte Verspannungen und eingeschränkte Beweglichkeit für einige Tage oder auch längere Zeit. Meist bilden sich die Symptome wieder vollständig zurück. Wie lange Nackenschmerzen nach einem Schleudertrauma anhalten, hängt unter anderem von der Stärke des Aufpralls ab. Menschen, die der Unfall psychisch sehr belastet oder die sich große Sorgen über die Folgen machen, haben oft längere und stärkere Beschwerden.

Verengung des Wirbelkanals oder Bandscheibenvorfall:

Wenn der Wirbelkanal verengt ist oder vorgewölbtes oder ausgetretenes Bandscheibengewebe auf eine Nervenwurzel drückt, kann es zu Nackenschmerzen kommen, die in die Schulter oder den Arm ausstrahlen. Ein Bandscheibenvorfall kann, muss aber nicht zu Beschwerden führen.

Oft ist es nicht möglich, eine eindeutige Ursache für Nackenschmerzen auszumachen: Die Knochen, Bänder und Nerven der Halswirbelsäule liegen so eng beieinander, dass sich meist nur mit guten Anatomie Kenntnissen beurteilen lässt, was letztlich die Beschwerden auslöst und diese dann auch präzise zu behandeln.

Wenn sich kein bestimmter Grund finden lässt, spricht man von „unspezifischen Nackenschmerzen“, was eine grosse Gruppe unserer Klienten ausmacht.

Nackenschmerzen effektiv behandeln

In meiner langjährigen Erfahrung als Physiotherapeutin und Esalen Massage Practitioner habe ich festgestellt, dass ein Vielzahl an verschiedenen manuellen Techniken wie Cranio Sacral, Triggerpoints, Tiefen und Faszien Massage geschickt eingesetzt, unterstützt mit Wärmeanwendungen, Dehn und Bewegungsübungen die größten Erfolge zeigen.

Esalen Massage Advanced Kurs:

Fortgeschrittene Nackenarbeit lernen

In diesem Kurs den ich erarbeitet habe werden wir:

  • die anatomische Struktur des Nacken- und Schulterbereichs erlernen und erforschen

  • das Zusammenspiel der entsprechenden Muskelgruppen und die dahinter liegende energetische und psychosomatische Dynamik verstehen um aus einer ganzheitlichen Perspektive heraus zu behandeln

  • manuelle Techniken erlernen die sich gut in die Esalen Massage integrieren

  • unsere Präsenz und Feinfühligkeit durch Austausch und Übungen vertiefen

Das Seminar ist für alle fortgeschrittenen Masseure(innen) geeignet, die neue Varianten in ihre Arbeit einbauen wollen um somit die Beschwerden in diesem Bereich mit mehr Sicherheit und Wissen behandeln zu können.

Mehr Infos: Fortbildungskurs Esalen Massage, 21. - 25. April 2021, Kiental, Schweiz

Bald: Frühling im Berner Oberland

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